Radfahrer: Rechte und Pflichten im Straßenverkehr
Welche Regeln gelten für Radfahrer?
Viele Verkehrsteilnehmer irren über einzelne Regelungen, die für Radfahrer gelten, und fallen aus allen Wolken, wenn Bußgelder verhängt werden oder gar der Führerschein abgegeben werden soll. Daher macht es Sinn, sich nochmals einige Verhaltensvorschriften näher an zu sehen.
Welche Promillegrenzen gelten für Radfahrer?
Schon ab 0,3 Promille kann man sich einer Trunkenheitsfahrt strafbar machen, wenn sogenannte Ausfallerscheinungen festgestellt werden. Dies kann gegeben sein, wenn der Radfahrer beispielsweise stürzt, merkwürdig fährt, einen Unfall verursacht, aber auch dann, wenn er lallt, gerötete Augen hat oder unsicher auf das Rad steigt oder absteigt. Ab 1,6, Promille liegt gleichfalls eine Straftat vor. Auf etwaige Ausfallerscheinungen kommt es dann nicht mehr an. Es liegt eine sogenannte absolute Fahruntüchtigkeit vor. Zur Folge hat dies in der Regel eine Geldstrafe oder bestenfalls eine Einstellung des Strafverfahrens gegen eine Geldauflage. Allerdings wird die Polizei oder die Staatsanwaltschaft gleichfalls die Führerscheinstelle informieren: Diese muss dann ab einem Alkoholwert von 1,6 Promille eine medizinisch-psychologische Untersuchung (MPU) anordnen, die mit erheblichen Kosten verbunden und innerhalb einer bestimmten Frist durchzuführen ist. Fällt diese Untersuchung negativ aus, wird die Fahrerlaubnis entzogen! Je nach Höhe des Alkoholwertes kann es sogar sein, dass zum Bestehen der Untersuchung eine mehrmonatige Abstinenzzeit nachzuweisen ist. Schlimmstenfalls kann es dazu kommen, dass vorübergehend auf die Fahrerlaubnis verzichtet werden muss.
Auf dem Gehweg: Fahren oder Rad schieben?
Radfahren auf dem Gehweg ist verboten. Nur wenn das Zusatzzeichen „Radfahrer frei“ aufgestellt ist, dürfen Radfahrer mit Schrittgeschwindigkeit auf dem Gehweg fahren. Das Fahrrad auf dem Gehweg schieben ist erlaubt, wenn dabei keine Fußgänger behindert werden.
Sind radfahrende Kinder auf dem Gehweg erlaubt?
Wenn kein Radweg vorhanden ist, müssen Kinder bis 7 Jahren den Gehweg benutzen. Im Alter von 8 und 9 Jahren dürfen sie ihn benutzen. Fußgänger haben dabei allerdings immer Vortritt und dürfen nicht gefährdet werden. Eine Aufsichtsperson ab 16 Jahren darf Kinder unter 8 Jahren ebenfalls mit dem Fahrrad auf dem Gehweg begleiten.
Ist Musikhören während des Radfahrens erlaubt?
Solange sie nicht zu laut eingeschaltet ist, ist es erlaubt. Auf keinen Fall darf die Musik allerding die Warnehmung beeinträchtigen. Dies gilt auch für Kopfhörer oder Ohrstöpsel. Gegebenenfalls kann dies sogar zu einer Mithaftung bei einem Unfall führen, wenn beispielsweise ein Klingeln eines anderen Radfahrers oder das Martinshorn eines Rettungswagens deswegen nicht gehört wurde.
Was gilt beim Überqueren eines Zebrastreifens?
Der Vorrang an einem Fußgängerüberweg mit Zebrastreifen gilt ausschließlich für Fußgänger und Rollstuhlfahrer. Radfahrer müssen absteigen und schieben.
Müssen Radwege benutzt werden?
Grundsätzlich dürfen Radfahrer die Fahrbahn benutzen. Anderes gilt, wenn es anders angeordnet ist. Insoweit gibt es drei Verkehrszeichen, die eine Benutzungspflicht des Radweges anordnen, nämlich „gemeinsamer Geh- und Radweg, „getrennter Rad- und Gehweg“ oder „Radweg“ (blaue, runde Schilder mit Fahrradsymbol). Für Rennradfahrer gibt es keine Ausnahmen. Auch sie müssen vorhandene Radwege nutzen, wenn es vorgeschrieben ist. Ist ein Radweg nicht befahrbar, etwa weil er mit Scherben übersät oder durch Mülltonnen oder parkende Autos versperrt ist, dürfen Radfahrer auf die Straße ausweichen.